Ekkirala Krishnamachary: Die Weisheit des Pathagoras
Zugegeben: Das Buch geht bei mir an die Grenze, ist aber auch eine Herausforderung, meine Grenze zu erweitern: Hier wird Pythagoras von einem indischem Meister interpretiert und mit den alten indischen Weisheitslehren der Veden in Verbindung gebracht. Doch es wird so dargestellt, dass Pythagoras selbst in Indien war und dort die Wissenschaft des Brahma Vidya studiert habe. Das deckt sich nicht mit westlichen Biographien des Pythagoras, der danach zwar in Griechenland, Ägypten, Babylon und später Süditalien war, doch nicht in Indien. Es mag sein, dass Ekkirala Krishnamachary dabei von einer anderen Inkarnation des Pythagoras in Indien spricht.
Ich gehe auch davon aus, dass Pythagoras mehr als eine historische Persönlichkeit ist, sondern das, was wir „aufgestiegene Meister“ nennen, also ein Seelenwesen aus einer höheren Seenensphäre, die unterschiedliche Inkarnationen erfahren kann und als Weisheitslehrer der Menschheit noch sehr präsent ist. Hier ist das Büchlein von Ekkirala Krishnamachary im Grunde eine konsequente Fortführung des esoterischen Daseins von Pythagoras. Es wäre also möglich, dass Pythagoras in einer anderen Inkarnation in Indien war und dort die alten indischen Weisheitslehren lernte. Das Buch konfrontiert uns mit dieser Thematik! Und so sind die Worte von K. Parvathi Kumar aus dem Vorwort sehr bedeutsam:
Die pythagoreische Weisheit entfaltet sich durch Eingeweihte, die auf der Seelenebene leben. (S. 7)
Mit meinen Worten: Es bedarf des Seelenbewusstseins, um Zugang zur Weisheitslehre des Pythagoras zu finden. Das macht es für rational denkende Interpreten des Pythagoras im Westen so schwer, seine Rolle für unsere abendländische Kultur angemessen anzuerkennen.
Würdigung des Pythagoras durch indische Meister
Es ist zunächst bemerkenswert, dass Pythagoras durch indische spirituelle Meister tiefer verstanden wird als durch unsere abendländischen Philosophen selbst. Kein Wunder: Man kann Pythagoras eben nur aus dem Bewusstsein interpretieren, auf dem man selbst ist. Es ist hervorzuheben, dass Pythagoras in der indischen theosophischen Spiritualität ein hohes Ansehen genießt. Hier werden die 5 pythagoräischen Schlüssel (Sprache, Klang, Farbe, Form, Zahl) angemessen gewürdigt. Ekkirala Krishnamachary stellt immer wieder den Bezug zum Tantrismus oder einer „schöpferischen Intelligenz“ (Deva) her, die in Indien KAPILA heißt, der geistige Herrscher über die Zahlen. Die Lehren des Pythagoras sind Weisheitslehren, die überall auf der Welt Gültigkeit haben. ZAHLENMYSTIK repräsentiert eine Wesenheit, die überall auf der Welt den Namen (und den Titel) PYTHAGORAS trägt. Wobei Pythagoras für weit mehr steht als seine Zahlenmystik.
Der Weisheitslehrer der Integration
Wir könnten auch umgekehrt argumentieren: Wenn es wirklich höhere Wesenheiten einer „geistigen Welt“ gibt, die uns bei der Lösung aktueller Menschheitsprobleme beiseite stehen, dann ist PYTHAGORAS sicher als einer der ersten zu nennen. Wir brauchen eine Integration von Religion und Wissenschaft, von Mystik und Weisheitslehren der Welt, eine Heilung der Welt, eine neue Harmonie. Unsere Wissenschaft muss wieder HEILIG werden, wie sie zur Zeiten von Pythagoras noch waren, d.h. wirklich GANZ und GANZHEITLICH. So gesehen ist es kein Wunder, dass uns bei der Lösung der aktuellen Weltprobleme Pythagoras immer mehr ins Bewusstsein zurück findet – und das weltweit.
Meine Fazit: Wenn man von dieser esoterischen Problematik der unterschiedlichen Inkarnationen des Meister Pythagoras absehen kann, ist das Buch inhaltlich sehr wertvoll für ein tieferes Verständnis der Zahlenmystik. So gesehen kann ich es nur sehr empfehlen.
Das Buch geht an Grenzen und hilft, sie zu überschreiten. Vielleicht sind wir noch nicht für alle Aussagen des Büchleins reif, doch das, was eine Resonanz in unserem Bewusstsein findet, ist sehr wertvoll.
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