Heinz Klein: Sein eigener Meister und Schüler
Untertitel: Der einfache, direkte Weg
Das Buch ist etwas für Menschen, die auf dem mystischen Weg keine Irrwege und Umwege mehr gehen wollen, sondern den direkten (und einfachen) Weg wählen. Dieser Weg ist der Ausweg aus spirituellen Verwirrungen. Er ist ein Rückweg ins pollose Feld der Urschöpfung. Es geht um die Neugeburt des „wahren Menschen“. Das Buch richtet sich insbesondere gegen die Verwirrungen viele Strömungen der „neuen Spiritualität“, die mit „Gnostik“, „Chakraarbeit“, Channeln von aufgestiegenen Meistern und Ähnlichem wie die Kirchen wieder einen indirekten Weg predigen. Ja, der Weg selbst sei das Ziel.
Wenn der Weg selbst das Ziel sein sollte, spielt es eigentlich keine Rolle, welchen Weg man geht, gibt es auch kein eigentliches Ziel. Das Problem ist, „auf dem Weg einzuschlafen“, weil es kein Kriterium dafür gibt, den direkten Weg „zu Gott“ oder indirekte Wege in die Illusion – auch der spirituellen Illusionen – zu gehen. Indirekte Wege heißt, sich das Göttliche „vermitteln“ zu lassen. Und hier spielt die „Geistige Welt“ eine große Rolle der Verführung. Es ist eines der Hauptbotschaften des Buches.
Die Welt des Jenseits als Welt der Verführung
In der neuen Esoterik spielt die Welt des Jenseits eine große Rolle: die Welt der „aufgestiegenen Meister“, das Channeln von „jenseitigen Wesenseinheiten“ und vieles mehr auf dem „Jahrmarkt der Esoterik“. Das Buch warnt davor und macht bewusst, dass diese astrale Welt letztlich die Welt der Toten ist. Das Jenseits ist nicht die Welt der Erlösung, sondern das Diesseits. Mehr noch: Je weniger wir uns dessen bewusst sein, desto mehr können wir über unseren „Emotionalkörper“ von solchen Wesensheiten manipuliert werden. Wir müssen uns nicht nur von den Manipulatoren des Diesseits (den Finanzmächten und ihren Medien) befreien, sondern auch den Manipulatoren des Jenseits (letztlich die Welt der Toten), die von unserer Lebensenergie abhängig sind.
Solange sich er Mensch von der fiktiv angenommenen Ich-Persönlichkeit gelenkt fühlt und seine Abhängigkeit von astralen Besetzungen nicht erkannt hat, kann er den kosmischen Willen weder wahrnehmen noch erfüllen. (S. 24)
Eine große Aufgabe ist es heute, sich von diesen Jenseitskräften zu befreien:
Daher ist der Ätherträger Mensch, selbst im gewöhnlichen Zustand, den Wesen der Astrahlsphäre überlegen. In seiner Unwissenheit aber fühlt er sich der Geister- und Totenwelt unterlegen. (S. 139) … Die Aufhebung dieser Verstrickung ist wohl der schwierigste Teil des Transformationsprozesses. (S. 140)
Suche und Sucht nach Energie
Nachdem der westliche Mensch Gott für tot erklärt hat, ist er auf der Suche nach Energien. (S. 109)
Die esoterische Verführung lenkt unsere Aufmerksamkeit auf Energien statt auf GEIST und „fußt auf der unzulässigen Gleichstellung von Geist und Energie“ (S. 92). Der Autor sieht in diesem „Neospiritualismus … die konzentriert austretenden Energieströme verbrauchter und degenerierter kosmischer Kräfte“ (S. 95)
Eine mediale Veranlagung beruht nicht, wie oft geglaubt wird, auf einem hohen geistigen Entwicklungsstand, sondern in den meisten Fällen heutzutage auf einer abnormen Durchlässigkeit der Ätherleiber. Den meisten Medien sind die Gesetze der unpersönlichen Metaphysik nicht bekannt. Daher stehen sie unter dem direkten Einfluss von jenseitigen Entitäten, die der Totenwelt angehören. (S. 104) … Das Sehen von Energien, Naturgeistern und feinstofflichen Wesen ist in sich kein Weg. (S. 106)
Das Autor weist darauf hin, dass es grundsätzlich nur zwei grundsätzlich qualitativ unterschiedliche Energiefelder gibt: „einerseits die pollose Urschöpfung und andererseits die polarisierte Antischöpfung“ (S. 107)
Der Mensch kann, so paradox es auch klingen mag, voll von Energien und doch arm an Geist sein. (S. 111)
Menschwerdung
Die wahre Menschwerdung des transformierten, neuen Menschen vollzieht sich in der Verbundenheit zur „pollosen Urschöpfung“. Er lässt sich aus diesem Energiefeld neu erschaffen.
Der transformierte neue Mensch ist dem gewöhnlichen Menschen so wenig ähnlich wie der Affe dem homo sapiens. (S. 64) … Durch den einsetzenden Prozess der Transformation entsteht im Ersatzwesen der „wahre Mensch“ – der Menschensohn -, und er Weg führt, wenn der Sucher Beständigkeit zeigt, an den Behinderungen vorbei in das Land der Lebenden. (S. 134)
Und doch führt der „direkte Weg“ über das Menschsein hinaus, lässt das Menschsein hinter sich.
Der innere Meister
In früheren Zeiten suchter der Schüler, der bereit für den direkten Weg war, einen Meister auf, doch:
Bei der heutigen Verwirrung innerhalb der esoterischen Lehren wird der Schüler auch den Weg zum inneren Meister selbst auf sich nehmen müssen. (S. 132) … Nun erst beginnt der direkte Weg unter der Leitung des inneren Meisters. (S. 184)
Ich bin weit davon entfernt, das Buch angemessen besprochen zu haben. Vielleicht können diese kurzen Lichblicke aus dem Buch eine Ahnung vermitteln, dass es erschütternd ist. Und das sollte Spiritualität ja sein, uns nicht in Illusionen einschläfern, sondern unseren alltäglichen Selbstbetrug erschüttern.
Mein Fazit: Es braucht viel Mut, sich den Weisheiten dieses Buches zu stellen. Es entreißt auch einem sich noch so spirituell herausgeputzten Ego gnadenlos die Maske. Obwohl der Autor sich so nicht ausdrücken würde. Aus seiner Sicht führt jeder Kampf gegen das „Böse“ oder das „Falsche“ nur in Teufels Küche. Wer im Vibrationsfeld der Ur-Schöpfung steht, der kann das Böse und Falsche widerstandslos in sich hinein lassen, denn es wird dort zu neuer Kraft transformiert. Sobald der innere Meister erwacht ist, ist das Herzzentrum befreit, so dass wir willige Werkzeuge der Schöpfung werden, satt mit unseren Egos der „Antischöpfung“ zu dienen. Das Buch ist sanft und messerscharf zugleich. Aus ihm spricht die Güte wie auch das Schwert. Es ist ein Wegbegleiter auf dem direkten Weg, der ein Rückweg und Ausweg ist.
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und zu anderen hier besprochenen Büchern des Autors.
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Hallo Herr Schröter
Und wieder einmal trifft es genau den Punkt, den ich schon so viele Male versucht habe, zu kommunizieren. Doch wer die Esoterik-Szene kennt, weiß, welche Auswirkungen eine solche Aussage dort hat. Menschen, die zuvor die „Licht-und-Liebe-Schilder“ hoch gehalten haben, um zu bezeugen, wie erleuchtet und rein sie doch sind, werden binnen weniger Augenblicke zu reißenden Bestien. Allein dies zu beobachten, zeigt mir die Macht, die sich dahinter verbirgt. Und das ist extrem erschreckend.
Ich möchte warnen – jeden warnen – die Finger von all diesen Energien zu lassen. Die Erde hat ihre eigenen Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen. Was im Jenseits geschieht, hat der Schöpfer nicht umsonst versiegelt. Wenn diese Energien erst einmal freigesetzt sind … wer will sie dann noch stoppen ? Anstatt den Frieden zu verbreiten, singen Menschen ein OM und glauben, wenn sie plötzlich Stimmen hören oder Energien wahrnehmen, seien sie erleuchtet. Es mag sein, dass sie erleuchtet sind. Doch von wem ? Von was ? Es ist nur eine Beobachtungssache. Geht es ihnen besser ? Haben sie all das erreicht, was sie predigen ? Alle alten Schriften berichten über die Mächte der Finsternis, die sich verkleidet im Lichte präsentieren und so zur Gefahr werden.
Doch wer bin ich ? Ich eine kleine, gottgetreue Person, dass sie eine Warnung aussprechen darf ? Es steht mir nicht zu und es ist schwer, zuschauen zu müssen, wie so viele durch all diese irreführenden Praktiken in eine Richtung laufen, aus der es schwer ist, wieder herauszukommen.
Ich kenne all das und habe für mich einen Weg gefunden, damit umzugehen. Mein Wegweiser ist und bleibt Gott. Er spricht durch Jesus: „An den Früchten soll ihr erkennen.“ Und diese sind für mich bei allen Angeboten maßgeblich.
Alles Liebe
von der Wölfin
Danke für den Kommentar. Die „Lobpreisung“ gilt ja dem Autor. In seinem neuen von mir hier besprochenen Buch „Ihr seid Götter“ geht er für mein Verstehen noch einen Schritt weiter: Er bezeichnet diese Jenseitswelt der Toten als „Müllhalde und Wiederaufbereitungsanlage für alle im Diesseits nicht gelösten Probleme“. Das kann ja nicht unsere Orientierung auf dem „geistigen, direkten Weg“ sein.
Ja, wir sollten von Irrwegen warnen. Doch ich weiß von mir selbst, dass ich manch Irrweg und Umweg gegangen bin. Die ganze Magie mit ihrem ganzen Hokuspokus ist da sehr verführerisch. Wie dem auch sei: Niemand ist verloren, auch die nicht, die noch auf Irrwegen wandeln.
Liebe Grüße
Jürgen
Liebe Gina,
das ist ein wichtiges Feld, das Du ansprichst und Johannes warnt uns ja auch in seiner Offenbarung – wiesehr sie sich immermehr „offenbart“ …
Heinz Klein sagt dazu: inzwischen kann man Paulus´ Empfehlung, alles zu prüfen … nicht mehr verwirklichen.
Aber es gibt gute Unterscheidungskriterien. In einigen Büchern Armin Risis findet sich Rat und Hilfe. „Licht wirft keine Schatten“ beschreibt wie aus Absolutem Absolutistisches wird, wie in der Esoterik und Kirche Relatives und Absolutes vermengt wird, wie geziehlt oder „zufällig“ mag man auch in einem Beispiel bei Thorwaldt Dethleffsen im „Schicksal als Chance“ lesen. Er vermengt an einer Stelle über Gut und Böse, Krieg und Frieden diese dualen Paare mit Polarität und erzeugt somit gefährliche Halbwahrheiten. Risi erläutert dies deutlich in folgendem lohnenden Referat ab der 33min, aber es ist in Gänze sehr sehenswert:
https://m.youtube.com/watch?v=Fz0DsmrM5Io
Ich möchte hier eine symbiotische Beziehung zu zwei Themen knüpfen: „Sein eigener Meister und Schüler sein“ und “ Der Weg zu athentischer Gemeinschaft“.
Spricht mich alles was Heinz Klein beschreibt zutiefst an, wie wenige Bücher es vermögen, so ist das Buch von Scott Peck „Gemeinschaftsbildung …“ ein ebensolches Werk. Eigener Meister sein versus Gemeinschaft? Mit nichten – sowols als auch!
Die Gemeinschaftsbildung wie Peck sie (wieder-) entdeckte ist für mich ein noch direkterer Weg als ich ihn allein versuchen könnte.
Gelingt mir in der einfachen Weise, zur Athentizität, in den vier (eigentlich drei) Schritten: Pseudogemeinschaft, Chaos, Leere und Gemeinschaft, viel leichter den eigenen Meister zu aktivieren als ich das, nur mit mir, ohne die vielen Spiegelfassetten in den Anderen könnte.
Eine wahre, authentische Gemeinschaft, sich mit ihrer jeweiligen Individualität voll annehmender Menschen, bietet den besten Raum sich nicht allein sonder all-ein in ihr bewegen zu können.
Direkter und freudvoller geht es für mich nicht.
Natürlich den „letzten“ Weg geht jeder allein durch die „enge Pforte“ – wie leicht ist der aber, haben wir auch schon in der Materie erfahren dürfen, wie verbunden wir sind in dem ungetrennten All-Bewußtsein …
„… wenn zwei oder drei in Meinem Namen, bin Ich mitten unter ihnen …“ (Jesus wusster wie schwer man genug Leute findet 😉
Herzlich, Bernd
Hallo Bernd,
ich will dir auf jeden Fall zustimmen, auch ohne Heinz Klein und Scott Peck miteinander zu vergleichen. Auch Scott Peck hat mir in seinen drei Büchern (Der wunderbare Weg, Eine neue Ethik für die Welt, Gemeinschaftsbildung) neue Horizonte geöffnet. Ich habe in meiner Abteilung > AKADEMIE > WIR – DIE SYNERGIE zwei Bücher von ihm zur Besprechung schon vorgemerkt.
Ich nehme deinen Impuls dankbar an, um dieses Thema bei meinen Besprechungen voranzubringen.
Herzlichen Gruß, Jürgen
Lieber Jürgen,
ich freue mich über unsere Resonanz. Besonders freut mich, dass wenn Du Scott Pecks Arbeit in Deine integrierst, der geistig mystische Hintergrund authentischer Gemeinschaft seine „Würdigung“ erlangen kann …
In vielen Gruppen und auch bei Begleitern wird versucht diese (eigentliche) Basis auszublenden und nur von „Energien“ zu sprechen. Etwas, das ja auch Heinz Klein in der „Esotherikszene“ bemerkt und benennt.
Es schmerzt mich immer noch ein wenig, wie schwer es ist Menschen mit diesem Heilsweg überhaupt in Kontakt zu bringen – aber, der freie Wille …
Herzlichen Gruß und bonne ann´ee, Bernd