Michael & Diana Richardson: Zeit für Männlichkeit

Wir Männer sind sexuelle Trottel. Die sich am potentesten Wähnenden wahrscheinlich die größten. Ich schließe mich in dieses Urteil mit ein, wird mir diese Wahrheit doch erst seit kurzer Zeit WIRKLICH bewusst. Und das habe ich Diana und Michael Richardson zu verdanken.

Schon vor ein paar Jahren hatte mich Barry Long in seinem Buch „Sexuelle Liebe auf göttliche Weise“ sehr irritiert. (Irritation ist der erste Schritt, eingefahrene Denkweisen zu ändern.)

Dort schreibt er:

Das grundlegende Leiden der Frau, ihre beständige Unzufriedenheit, entsteht, weil der Mann sie nicht mehr körperlich erreichen kann. Ihre emotionale Maßlosigkeit, ihre Depression, ihre Frustration, sogar prämenstrualen Spannungen und die Zustände, die zu Hysterektomie und anderen Gebärmutterproblemen führen, sind auf das sexuelle Versagen des Mannes (Hervorhebung JS) zurück zu führen, der während des Liebesaktes ihre feinsten und tiefsten weiblichen Energien nicht zu sammeln oder freizusetzen vermag. (S. 17)

Die Bücher von Diana und Michael Richardson „Zeit für Liebe„, „Zeit für Gefühle“ haben mir sehr geholfen, diese fundamentale Aussage von Berry Long nicht nur zu verstehen, sondern auch meine sexuelle Identität als Mann zu verändern und eine Frau anders zu lieben, (sexuelle) Liebe ganz anders zu erfahren.

Das Buch „Zeit für Männlichkeit. Mehr Kompetenz in Sachen Sex und Liebe zwischen Mann und Frau“ stellt diese neue (und wie ich meine revolutionäre) Beziehungsweise von Liebe und Sex zwischen Mann und Frau speziell aus der männlichen Perspektive dar.

Was will der Mann, wenn er Liebe macht? Was ist der tiefste Grund? Es geht ihm nicht um die Ejakulation, es geht ihm darum, von der Frau geliebt zu werden. Die Frau ist die Quelle der Liebe, die Mutter der Liebe. (S. 9)

Es geht aber um mehr als persönliches Glück. Es geht darum, den Jahrtausenden Geschlechterkrieg zu beenden. LIEBE ist FRIEDENSARBEIT.

Es gibt für mich eine Hoffnung für die Menschheit, uind zwar nur diese eine Hoffnung: Dass die Männer einen Weg durch den „Filter ihrer konditionierten Sexualität“ hindurch finden und ihre wahre männliche Autorität entdecken. Dann können sie mit ihren Frauen in Frieden zusammen sein und mit ihrem Körper, ihrem Herzen und ihrer Seele „Liebe machen“. (S. 9 f.)

Das Buch ist das vierte in der Reihe und noch etwas reifer als die anderen.

Michael und Diana Richardson sprechen so nicht mehr von „Penetration“, sondern „Hineingleiten“ und begründen dies so:

Das Wort „Penetration“ bedeutet Eindringen, Durchdringen, Durchbruch, Einstechen … Es beschreibt einen gewaltsamen Vorgang; es beschreibt einen Vorgang, der unangenehm, unwillkommen oder sogar schmerzhaft ist – zumindest für diejenigen, denen diese Penetration widerfährt. Das Wort bedeutet im Englischen und im Deutschen (annähernd) das gleiche. Doch im Deutschen kommt hinzu, dass es durch die Aussprache einen noch deutlich härteren Klang hat als im Englischen. Beim Eigenschaftswort „penetrant“ wird klar, was eine Penetration ist: sie ist einfach aufdringlich.
Bei der neuen Art von Sex, die wir anregen, geht es um Präsenz, Achtsamkeit und Bewusstheit; um ein bewusstes und liebevolles Miteinander. Es geht nicht darum, dass der Mann in die Frau eindringt oder aufdringlich ist. Wir empfinden es daher einfach angemessen, neue Wörter für den neuen Sex zu finden. Wir werden von „Hineingleiten“ und „Hineinschlängeln“sprechen; wir werden das „weiche Einführen“ und das „tiefe Ineinandersein“ oder das „tiefe Ineinanderbleiben“ beschreiben. (S. 96)

Mir ist der Zusammenhang zwischen POTENZ und POTENZIAL(ität) noch nie so bewusst geworden wie in diesen Büchern von Diana und Michael:
Ein Potenzial baut sich als Spannungsverhältnis zwischen zwei Polen auf. Dieses sexuelle (energetische) Potenzial baut sich im Mann wie auch in der Frau auf. Energie fließt vom positiven zum negativen Pol. Der positive, energetische Pol des Mannes ist der PENIS, der positive, energetische Pol der Frau sind die BRÜSTE! Beide sind die „positiven Pole der Liebe“. Negativ (geladen) beim Mann geladen ist seine Brust, bei der Frau ihre Vagina. Im sexuellen Spiel der Liebe bauen sich diesen Polaritäten IN Mann und Frau und ZWISCHEN Frau und Mann der Fluss der sexuellen Energie auf. Die vitale POTENZ des Mannes ist ein Ausdruck, wie diese Energie in Fluss kommt. Der Mann ist nicht „an sich potent“, sondern seine (liebende und nicht missbräuchliche) Potenz ist abhängig von der Empfangsbereitschaft der Frau:

Die Frau nimmt eine zentralere Stellung beim Sex ein. Es ist nämlich sehr bedeutsam, dass die Frau dich wirklich empfangen will. Nur dann kann sich die Vitalität deines Penis entfalten. (S. 66)

All zu oft missbrauchen Männer die Frauen, um Stress, emotionale oder sexuelle Spannung abzuladen. Ein schneller Abspritz-Fick schafft beim Mann kurzfristige Spannungs-Entladung, doch die Frau wird mit dieser SPANNUNG aufgeladen, die sich letztlich in weiblicher Frustration und Wut äußert. Der Mann hat sich dann durch seine Art der lieblosen Sexualität diese Zicke, Dramen-Queen, Furie selbst erschaffen.

Viele Frauen haben einen rasenden Zorn auf die Männer wegen ihres missbräuchlichen Verhaltens – eine Wut, die über das Persönliche hinaus geht und auch mit der kollektiven Ebene zu tun hat.
Wenn der Liebesakt bewusst ist, ihr also keinen heißen Sex mehr habt, bewirkt das schon bald eine sichtbare Veränderung des „emotionalen“ Zustands der Frau. Sie wird strahlender, offener und zufriedener. Sie hört auf herumzunörgeln und beginnt aufzublühen. (S. 179)

Manche Männer sind stolz auf die HÄRTE ihrers „Schwanzes“. Doch gerade die Gefühlslosigkeit im Penis macht ihn hart, so wie der von seinen Gefühlen abgespaltene Mann HART ist. Das erklärt, warum Vergewaltiger eine Erektion haben können! (Dieser harte, gefühlslose Penis ist in Wahrheit ein Zeichen von IMPOTENZ!) Der Penis als Liebes-Instrument des Mannes ist etwas ganz anderes!

Es ist von der Liebesqualität her etwas VÖLLIG anders, ob der Mann mit einem erigierten Penis in die Frau eindringt ODER sich seine Erektion IN DER VAGINA wie im Schlangentanz aufrichtet:

Tatsächlich ist eine Erektion auch ohne Stimulation und Erregung möglich, wenn der Mann beginnt, seinem Penis zu trauen. Eine wahre Erektion ist eine elektromagnetische Antwort auf die gleichwertige und entgegengesetzte Kraft. Aus einem weichen Zustand heraus kann der Penis langsam wachsen – als direkte Antwort auf die ihn umgebende Vagina. Die weibliche Kraft beginnt sich durch ihre Empfänglichkeit am Penis zu „ziehen“ wie ein Magnet. Das „zieht“ den Penis in die Erektion – Millimeter um Millimeter. Der Penis bewegt sich wie eine Schlange spiralförmig in die Vagina hinein. …
Eine spontane Erektion ist nicht etwas, das man von seinem Körper erwarten oder fordern kann. Sie ist die Folge einer besonderen Konstellation verschiedener Faktoren – und zwar Bewusstheit, Präsenz, Entspannung und Liebe. (S. 107)

In dem Buch heißt es:

In unserer Gesellschaft gibt es nach wie vor praktisch keine sexuelle Aufklärung, die den Menschen die wirkliche Natur und Bedeutung von Sexualität nahebringt. (S. 75)

Mein Fazit: Ja, das ist ein Aufklärungsbuch für Männer! Wenn ein Mann wirklich „mehr Kompetenz in Sachen Sex und Liebe“ erreichen will, dann kenne ich kein besseres als dieses: die wirklich hohe Liebesschule. Es wird höchste Zeit, dass wir ein neues Kapitel der Liebe zwischen Männer und Frauen schreiben. Es wird Zeit, dass unsere Liebe uns HEIL macht.

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Zeit für Männlichkeit: Mehr Kompetenz in Sachen Sex und Liebe zwischen Mann und Frau

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Die deutschsprachige Internet-Seite
von Michael und Diana Richardson

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