Randolf M. Schäfer: DER MOND – Urbrunnen der Seele

Ich bin maximal „Hobby-Astrologe“ in eigener Sache, nutze also die archetypische Astrologie vor allem zur Selbsterkenntnis.
Doch schon in diesem „amateurhaften“ Zugang (ein Amateur ist ja ein Liebhaber und kein Experte!) ist mir bereits aufgefallen, dass unsere gängige Astrologie als SONNEN-Astrologie eigentlich ganz schön männlich geprägt ist! Das Stand der Sonne in den Tierkreiszeichen bei der Geburtsstunde ist ja nicht die einzige Möglichkeit seiner Interpretation. Welche Rolle spielt das weibliche Prinzip MOND im Geburts-horoskop? Wie ist der Stand des Mondes in den Tierkreiszeichen bei meiner Geburt zu deuten?

Endlich habe ich ein Buch gefunden, das mir diese Frage beantwortet:

Im ersten Teil beschreibt der Autor, welche fundamentale Rolle der MOND als Gegenpol zur SONNE im Geburtshoroskop spielt.

Die Sonne steht für das Äußere, das Sichtbare, der Mond steht für das Innere, das Unsichtbare, das Unbewusste, die „dunkle Nacht der Seele“, die verborgenen Potenziale.
In dieser Polarität gesehen, ist der Mond als Botschafterin des Geburtshoroskops „mindestens“ so wichtig wie die Sonne.

Der Mond als aufnehmendes Prinzip ist jenes Element, das analog im Geburtshoroskop die Lern- und Aufnahmefähigkeit symbolisiert. Jede Lernerfahrung, die der Mensch macht, hat etwas mit der Bereitschaft zu tun, äußere Impulse aufzunehmen.
Jene weibliche Ur-Kraft ist eine archetypische Energie, die sowohl in jeder Frau als auch in jedem Mann zu finden ist. In jedem Menschen waltet diese Ur-Energie, bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger. Sie alleine deutet an, inwieweit der Mensch im Verbund mit dem Leben steht. Für den Menschen ist es deshalb von großer Bedeutung, sich mit der ihm spezifischen Mond-Qualität zu identifizieren und sich bewusst zu machen, wie es um seinen wahren subjektiven Innenraum bestellt ist. Lebt er in falschen Identifikationen, durchläuft er in Form von leidhaften Erfahrungen in der Außenwelt jene Aspekte, die er in sich selbst nicht wahrnehmen kann. Der Mond im Geburtshoroskop eines Menschen stellt eine äußerst bedeutsame, wenn nicht sogar wesentliche Komponente dar. (Hervorhebung JS), S. 18

Unsere Astrologie ist noch recht einseitig-männlich orientiert und bedarf des Ausgleichs und Integration des Weiblichen. Wir brauchen also eine integrale SONNE-MOND-Astrologie. In diesem Sinne kann ich nicht mehr sagen „Ich bin Wassermann!“, sondern muss künftig sagen „Ich bin Wassermann-Waage“. (Bei meiner Geburt stand die Sonne im Wassermann und der Mond in der Waage.)

Der äußere Sonnen-Aspekt des Geburtshoroskops spielt sicher in den ersten Jahren der Identitätsfindung in der äußeren Welt eine bedeutsame Hilfe: Mit der Erkenntnis unsere in die Wiege gelegten Stärken können wir in Partnerschaft und Beruf gewisse Erfolge erreichen. In den späteren Jahren der Wendung nach innen, dem Weg der Seele, wird der innengerichtete Mond-Aspekt des Geburtshoroskops immer wichtiger, wenn wir „Licht in die dunklen Kammern der Seele“ bringen.

So schreibt der Autor:

Im Sinne der Astrologie ist es für den Menschen wichtig, sich bewusst mit seinem Geburtsmuster auseinander zu setzen. Dieses vermag die verschiedenen Facetten seines Wesens aufzuschlüsseln, denn in jedem Geburtsmuster ist der Lehrplan des Lebens bereits latent enthalten. Man muss das Muster „nur“ lesen können, wobei das Horoskop hierfür ein besonderes Medium ist. Dabei ist es nicht von Bedeutung, dass der Mensch mit den Beschreibungen seiner Grundstruktur des Geburtsmusters, die im Horoskop gerafisch dargestellt sind, identifiziert. Das ist nicht der Sinn einer Auseinandersetzung mit dem Horoskop. Im Gegenteil, erst wenn der Mensch Themenbereichen begegnet, die ihm zunächst fremd erscheinen und Ablehnung in ihm hervorrufen, beginnt der Prozess der Auseinandersetzung echte Qualität zu erhalten. Je größer die Ablehnung gegen die beschriebenen Elemente seines Geburtsmusters sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es in diesen Themenbereichen für ihn etwas zu lernen und zu erfahren gibt, das ihm bis zu diesem Zeitpunkt verborgen blieb. (Hervorhebung vom Autor) S. 33

Werden wir uns des Mond-Aspekts unseres Geburtshoroskopes bewusst, dann geht es  „an die Substanz“ – sowohl unserer tiefsten Themen wie unserer größten Schätze.

Der zweite Teil des Buches (der Hauptteil) beschreibt nun die „Mond-Signaturen“ in den einzelnen zwölf Tierkreiszeichen und Häusern.

Hier finden wir:

  • das allgemeine „Stimmungsbild“ dieser Mond-Signatur
  • den Kindheitsmythos (Grundthemen der Kindheit)
  • den Partnerschaftsmythos (typische Verstrickungen in der Partnerschaft)
  • die Mond- und jeweilige Planet-Verbindung im Geburtsmuster der Frau
  • die Mond- und jeweilige Planet-Verbindung im Geburtsmuster des Mannes
  • typische Symptome
  • die Lerninhalte, die hier zu lernen sind
  • und eine „meditative Integration“ für jede Mond-Signatur (insofern ist das Buch auch ein Praxisbuch, um fehlende Seelenanteile ins Bewusstsein zu heben und bewusst zu integrieren)

Das Buch hat in meinen Augen nur einen einzigen Fehler: Es ist nur noch antiquarisch zu beziehen. Ich wünsche dem Buch von Herzen (wie seinerzeit angekündigt) eine Neuauflage.

Mein Fazit: Wer in der Astrologie nicht nur an der sichtbaren Oberfläche der Sonne bleiben will, sondern in die unsichtbare Tiefe des Mondes eindringen will, ist dieses Buch ein ausgezeichneter Wegweiser, um Licht in die verborgenen Seelenanteile zu bringen.

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Ein Kommentar

  • Danke für dieses wichtige Buch! Ich bin Mond im Krebs bei Stier-Sonne. Der Mond in Form von Mondkalendern und überhaupt der Orientierung am lunaren Zyklus (monatlich und jährlich) war bei mir immer schon stark ausgeprägt, kommt aber immer mehr zum Vorschein in Form von selbstbewusster Hingabe an die Kräfte des Wässrigen, Seelischen, Mütterlichen, Fürsorglichen – vorher kam ich mir damit sehr ausgegrenzt vor; in unserer noch stark männlich dominierten Kultur ist das zwar immer noch manchmal kritisch – bspw. Oster-Montag, wo Auferstehungseuphorie auf Mond-Besinnlichkeit trifft -, aber ich kann es jetzt stärker als gegeben hinnehmen. So habe ich am Montagnachmittag immer mehr gemerkt, wie sich die männliche Oster-Hysterie gelegt hat – mir ging es nämlich parallel dazu immer besser. Wie können wir den Mond, das archetypisch Weibliche mehr ins Bewusstsein bringen? Danke jedenfalls für das Buch und den Hinweis, dass auch Horoskope männlich dominiert sind mit der Betonung des Sonnenzeichens. Das Buch spricht mir mit seiner Betonung der Mondbedeutung aus der Seele.

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