Randolf M. Schäfer: Die Abenteuer des Adam Lasaarus

Der Autor Randolf M. Schäfer setzt die Astrosophie nach Arthur Schult (1893 – 1969) als Seelen-Schule der Selbsterkenntnis fort.

Das Buch ist eine gleichnishafte Erzählung zur Einführung in die Astrosophie als Lehre der Selbsterkenntnis über die Deutung der archetypischen Sternenbilder.

 

Der Protagonist in der kleinen Geschichte, „Adam Lasaarus“ (meine Namendeutung:
der zum Leben erweckte Mensch) steckt in der Lebensmitter in einer Lebenskrise und wird nun von einerm weiblichen Wesen, Aménité Amé (vielleicht: liebenswürdige Seele), ver-führt, sich die „Nachtseite des Lebens“ zu erschließen, die Innenwelt, die Welt der Seele. Auf diesem Weg der 12 Stationen wird er mit den Mysterien der 12 Seelen-Bilder (dem „heiligen Tierkreis“) in Begleitung von „Bruder Selbst“ vertraut gemacht (die Formulierung der Mysterien in meinen Worten):

  • Löwe: das Mysterium der selbstbewussten Mitte (ICH)
  • Jungfrau: das Mysterium der Erforschung natürlicher Ordnung (ES)
  • Waage: das Mysterium der harmonischen Beziehungen (DU)
  • Skorpion: das Mysterium des Zyklus von Leben und Tod (Transformation)
  • Schütze: das Mysterium des Sinns der Ziele (Werte)
  • Steinbock: das Mysterium des pflichterfüllten Dienens
    (Gesetze in Raum und Zeit)
  • Wassermann: das Mysterium der Polarität
    (kosmisches Paradox der unvollkommenen Vollkommenheit)
  • Fische: das Mysterium der Formlosigkeit in der All-Einheit
    (Schöpfung aus dem Nichts)
  • Widder: das Mysterium der kraftvollen Handelns (Lebens-Impuls)
  • Stier: das Mysterium der Verwurzelung in der sinnlich-materiellen Welt
    (WIR-Gemeinschaft)
  • Zwilling: das Mysterium des kommunikativen Austauschs (Sprache)
  • Krebs: das Mysterium der Rückführung zu den Gefühlen als Quelle des Lebens (mütterliche Ganzwerdung)

Diese Einführung in die Astrosophie behandelt die einzelnen Tierkreis-zeichen nicht nach üblichen (auswendig zu lernenden) Merkmalen, sondern als energetisches Resonanzfeld: Auf den einzelnen Stationen gerät der Leser mit der Grundstimmung, den „Leidensform“, typische Widerstände des jeweiligen Prinzips in starke Resonanz. Man fühlt z.B. den kollektiven Sumpf des Skorpion-Prinzips, seiner Verzweiflung und seinem Erwachen.

Das Besondere dieser Ein-Führung ist, dass die Reise nicht – wie üblich – mit dem Seelen-Bild des Widder beginnt, sondern des Löwen. Adam Lassarus startet seine Reise in der noch egobehafteten Selbstherrlichkeit des Löwen, dem Sonnen-Zeichen. Jeder Mensch findet und startet seine Bewusstseinsreise durch die Tierkreiszeichen normalerweise in seinem Sternzeichen als „Sonnen-Auftrag“.

Der Übergang vom Fische-Prinzip (Formlosigkeit) zum Widder-Prinzip (Neugeburt) ist besonders schön beschrieben: wie die drängende Sehnsucht des formlosen, reinen Seins (Fische) sich mit einem gewaltigen, formbildenden Energie-Knall wieder in der Schöpfung, im Werden manifestiert (Widder).

Aus der Formlosigkeit entrannen Bilder und Ideen, als würden sie im Moment der Mittlung an den Strahl gebunden. Bilder, die in der gesamten Schöpfung enthalten sind, unendlich komprimiert, getrieben von der zwingenden Dynamik, sichtbar zu werden. Die Bilder verbanden sich mit einer unbändigen Kraft, die unerbittlich weiterdrängte, alles an sich bindend und sich in einem zwingenden Impuls nach vorne schleuderte.
Der Impuls wurde aufgefangen, mit einem Mal gehalten, die beschleunigte Masse presste sich in die Form, ein Widerhall entstand, der die Form aufspaltete, die zu Stoff wurde, Idee und Form verbanden sich. Die Idee kleidete sich in den Stoff, beseelte ihn. Aus der Verbindung formulierte sich eine Frage, die immer mehr an Bedeutung und Intensität zunahm, anschwoll, über sich selbst hinauswuchs und in einem befreienden Schrei ihren Ausdruck fand: WER BIN ICH?? Mit tausend Echos löste der Ausruf einen Widerhall aus. (S. 198 f.)

Das Krebs-Prinzip ist das Ende der Reise, der Seelenwnaderung, die „alles bisher Geschaute zu einer Einheit verband“ (S. 236) Die Seelenreise begann in der Sonne (Löwe, Vater, Mann) und endet im Mond (Krebs, Mutter, Frau) und darin enthüllt sich jetzt ein tiefer Sinn:

„Stelle die Einheit in der Zweiheit in deinem Bewusstsein wieder her und du fügst Sonne und Mond, Geist und Seele wieder zusammen. Du hältst Hochzeit mit deiner inneren Seelennatur. Sie wird dir zur Braut, die sich mit dir vereint und ein verändertes Bewusstsein ist euer gesitiges Kind.“ (S. 247)

„Tiefer Friede durchzog ihn, er fühlte mit einem Mal alle Prinzipien in sich vereint. Auf seiner Reise durch die verschiedenen Stationen hatte er sich mit allem in Verbindung gebracht und war innerlich zu allem geworden. Er fühlte sich ganz verwandelt, neu und doch unverändert.“ (S. 248)

Fazit: Das Buch in eine andere Einführung in die Astrologie / Astrosophie. Wenn man sich in die Mysterien der einzelnen Stationen ganz einlässt, dann kann die Reise selbst zu einer Seelenerfahrung werden.

„Es gibt Lerninhalte, die man sich nicht lesend aneignen kann, weil man sie erfahren muss.“ (S. 250) Doch das Lesen selbst kann auch zur Erfahrung werden, wie diese gelungene Einführung zeigt.

 

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