Reiner Klein: Die Mysterien der Katharer
Die Katharer, eine christliche Sekte – „die Reine Kirche“, waren selbst ein Mysterium. Ihre Wurzeln gehen möglicherweise bis ins Ur-Christentum zurück. Sind sie gar die Hüter des „Heiligen Grals“? Die wussten noch um die Mystik der unmittelbaren Gotteserfahrung, waren keine Gläubigen, sondern Mystiker.
Die Ur-Christen wurden nach ihrer Verfolgung in ganz Europa verstreut. Die Katharer waren eine der verschiedenen Sekten aus der Zeit des Urchristentums. Südfrankreich war eine der stärksten Kolonien der Urchristen. Der Ort St.-Maries-de-la-Mere, die heutige Hauptstadt der Camargue, erinnert an sie: der Landeplatz der „Heiligen Marias vom Meer“. Es war auch der vermutliche Zufluchtsort von Maria Magdalena. Sie haben nach der Ermordung von Jesus Südfrankreich als Fluchtort gewählt und dort noch viele Jahre gelebt, genug Zeit, eine neue und „reine“ christliche Gemeinschaft zu gründen. Vielleicht war Maria Magdalena sogar die „spirituelle Urmutter“ der Katharer. Es gibt keine Beweise, doch eine gewisse Wahrscheinlichkeit zu diesem Ursprung der Katharer.
„… jedoch unterscheidet sich dieses Buch von den meisten Arbeiten über die Katharer, denn hier wird versucht, den gnostischen Ursprung der Katharer deutlich zu machen, dem Leser zu zeigen, daß sie keine ’neuheidnische Sekte‘ waren, wie man gelegentlich lesen konnte, sondern daß sie fest auf dem Boden urchristlich-gnostischer Tradition standen.“ (S. 10)
Der Katholizismus ist ein schäbiger und ganz bewusster Verrat am ursprünglichen Christentum. Die Päpste predigen Armut und gehören selbst zu den reichsten Menschen, waren die Oberhäupter von Mörderbanden. Die sogenannten „Häretiker“ (Ketzer) wurden einfach ermordet, Hitlerismus und Stalinismus schon vor 1.000 Jahren! Und dieser Verrat ist nicht nur ein theologischer. Die Katharer waren der Stachel im Fleisch des Römerchristentums. Sie mussten gnadenlos beseitigt werden. Bevor die Kreuzritter als Mörderbande zur „Befreiung Jerusalems“ auszogen, kamen sie mit der Ermordung und Schlachtung von ca. 60.000 Katharern in den Blutrausch.
Das Buch ist aber kein historisches Buch über die Katharer, sondern versucht das Wesen ihrer Lehre vor allem zwischen dem 11.-14. Jahrhundert jenseits aller Legenden lebendig zu halten.