Ruediger Dahlke: Die Schicksalsgesetze

Untertitel: Spielregeln für’s Leben

Das Buch spannt einen Bogen von über 4.000 Jahren. So lange liegt es zurück, dass von der Sagengestalt > Hermes Trismegistos die sieben Gesetze oder Prinzipien des Lebens „in Stein gemeißelt“ wurden.  Seitdem finden wir immer wieder unterschiedliche Versuche, „die Spielregeln des Lebens“ als Lebensgesetze zu formulieren.
Die Reihe um Buch und Film „The Secret“ von Rhonda Byrne haben weltweit gezeigt, wie groß das Bedürfnis ist, in der immer chaotischer werdenden Welt irgendeine Ordnung und Struktur zu finden. Das „Gesetz der Resonanz“ ist (als eines von mehreren) längst in aller Munde.

Das Buch von Ruediger Dahlke ist seine Antwort auf diese Suche. Er knüpft dabei auch bewusst an das „Urprinzipiensystem der hermetischen Philosophie“ (S. 309 ff.) an.

Ruediger Dahlke schreibt selbst in der Einführung:

Die Zeit scheint endlich reif, die Gesetze des Lebens im großen Stil zu verbreiten. Geheim waren sie nie, auch wenn damit kokettiert wurde. Sie hielten sich lediglich vor der breiten Mehrheit in aller Öffentlichkeit geheim, wie die Formeln der Quantenphysik, die Partituren klassischer Physik oder auch der alte ägyptische Einweihungsweg auf den Tarotkarten es bis heute tun. Die allermeisten Menschen hatten einfach keine Resonanz zu den Gesetzen. (S. 11)

Was gehört also heute dazu, sein Schicksal meistern zu können?

Ich bin schon etwas überrascht, dass ich in dem Buch keine Antwort auf die Frage finde, was überhaupt „Schicksal“ ist. Nur so weit: „Es ist noch nie gelungen, das Schicksal zu betrügen.“ (S. 40) Oder: „Die bisherigen Versuche der Mehrheit, die Schicksalsgesetze zu ignorieren, ist offensichtlich aussichtslos und bringt auf allen Ebenen Nachteile.“ (S. 41)

Das Buch ist sehr, sehr dich, enthält viele, meist auch farbige Illustrationen. Es greift auf die großen Weisheitslehrer zurück, Hermes Trismegistos, Phytagoras, Sokrates, Platon, Paracelsus und schließt den Kreis mit neuen Erkenntnissen der Wissenschaft wie den morphogenetischen Feldern. Kein anderes Buch, das die Thematik dermaßen umfassend behandelt.

Die großen Themen des Buches:
7 Gesetze und 12 Urprinzipien

  • Es ist bei den „Schicksals-Gesetzen“ oder „geistigen Gesetzen“ nicht nur auf ihre „Vollzähligkeit“ zu achten, sondern auch auf ihre Hierarchie.
  • Das höchste Gesetz, „das Gesetz der EINHEIT“ (alles ist EINS) ist eigentlich kein Gesetz, weil es in diesem „Einheitsbewusstsein“ keine Gesetze gibt. Das Einheitsbewusstsein befreit uns umgekehrt von jedem Gesetz.
  • „Auf die Einheit als höchste Sphäre … folgt die Polarität und ihr Gesetz der Gegensetze oder der Zweiheit.“ (S. 21)
  • Einer Reflexion dieser ewigen geistigen Gesetzen mit Naturgesetzen bis hin zu sozialen, ethischen Gesetzen wird Raum gegeben.
  • Das Gesetz der Polarität (Yin – Yang) auf allen Ebenen des Seins führt letztlich im ethischen Bereich auch über die Reflexion von Gut und Böse: „Nehmen wir die Wertung heraus, entpuppt sich das Gute als das Bewusste, das Böse als das Unbewusste.“ (S. 65)
  • Wo Licht ist, ist auch Schatten. Und wo Schatten ist, da ist Projektion, Wertung und Abwertung, bis hin zur Verfolgung von „Sündenböcken“. Die geistigen Gesetze fordern uns auf, unsere Projektionen zurück zu nehmen und unsere Schatten zu durchlichten.
  • „Unter den Gesetzen der polaren Welt folgt das Resonanzgesetz an zweiter Stelle und gleich auf das der Polarität. Allerdings braucht es das Wissen um ersteres, um mit letzterem sinnvoll und auf Dauer erfolgreich umzugehen. … Dieses Gesetz besagt, dass wir nur wahrnehmen, wozu wir Resonanz haben, und auch nur in Kontakt kommen, womit wir in Resonanz sind.“ (S. 101)
  • Die Welt wird zum Spiegel: Wir nehmen nur das wahr, wozu wir in Resonanz sind. Die „äußere Welt“, die wir sehen, spiegelt unser Inneres. Wenn sich unsere Welt im Äußeren verändern soll, müssen wir unsere Resonanzschwingungen im Inneren verändern.
  • Wenn die Welt, wie wir sie wahrnehmen, von unserer Subjektivität abhängig ist, dann stellt sich die Frage: „Wie wirklich ist unsere Wirklichkeit“? Unsere vordergründige Wahrnehmung ist Illusion, Täuschung. Doch da gibt es noch eine „Wirklichkeit hinter unserer Wirklichkeit“. „Wir sehen also nicht die Wirklichkeit, sondern interpretieren … unsere Vorstellung davon in die Welt hinein.“ (S. 156)
  • Zum Weg der Erkenntnis: Der Wirklichkeit kann man sich auf männlich-diobolische (analytische) oder weiblich-symbolische (synthetische) Weise nähern. (S. 163)
  • Wenn unser Inneres, also unser Bewusstsein (und Glaube) für die Wahrnehmung des Äußeren verantwortlich ist, dann hat es auch die Macht, das Innere (Gesundheit) und Äußere selbst zu beeinflussen und zu verändern.
  • Alles war irgendwann neu. Doch alles ist als Samen im Anfang bereits enthalten. Das Gesetz des Anfangs ist ein wichtiges Lebensgesetz, doch den Gesetzen der Polarität und Resonanz nachgeordnet. (S. 197 ff)
  • Das Gesetz der Kausalität ist für unsere Alltagswahrnehmung plausibel, doch es wird der Wirklichkeit nicht gerecht und muss um das Gesetz der Synchronzität (S. 211 ff) zumindest erweitert, wenn nicht gar ersetzt werden. Das nur bedingt zutreffende „Gesetz der Kausalität“ und damit auch das Denken in einer linearen Zeitlinie hat unser altes Weltbild wahrscheinlich am meisten erschüttert!
  • Das Pars-pro-Toto-Gesetz (S. 218 ff) behandelt das Verhältnis des Ganzen zum Teil und ist mit dem „Gesetz des Anfangs“ verwandt. „Der wichtigste unter den Teilen ist der erste oder Beginn, in dem schon alles liegt.“ (S. 219)
  • Das Gesetz der Analogie (oder Mikrokosmos gleich Makrokosmos)
    (S. 227 ff) hat „atemberaubende“ Konsequenzen: Wenn die „mittlere Welt des Menschen“ eine Welt des Lebens, des Geistes, der Seele ist, dann auch der Mikrokosmos und Makrokosmos. Die Erde ist ein lebendes Wesen, der Kosmos lebendig und bewusst.
  • Das Gesetz der archetypischen Ur-Bilder, der morphogenetischen Felder (S. 248 ff) greif die alte These von Platon wieder auf, dass hinter allem zuerst die IDEE ist. „Unsere Welt wird offenbar von Bildern und Mustern bestimmt, die Felder aufbauen und darüber erheblichen Einfluss gewinnen …“
    (S. 251) „Auch Sheldrake geht davon aus, dass am Anfang immer ein Bild oder Muster des fertigen Wesens oder Ablaufs ist, dem die Entwicklung lediglich (nach)folgt. Das Muster liefert sozusagen den Rahmen, in den sich Energie und Materie ergießen.“ (S. 252)
  • Rituale bauen morphische Felder auf, in die sich eine neue Wirklichkeit ergießen kann. Um eine neue Wirklichkeit zu schaffen, sind Rituale die erste Wahl.
  • Das senkrechte Denken geht in die Tiefe der Deutung und Bedeutung und bleibt nicht an der nur beschreibenden Oberfläche des waagerechten Denkens. „Das Denken der Wissenschaft ist kausal und analytisch, wohingegen das der spirituellen Philosophie analog ist und sich symbolischer Bilder bedient.“
    (S. 300)
  • Die 12 Urprinzipien (symbolisiert in den 12 Tierkreiszeichen) entfalten sich aus der hermetischen Philosophie (die 1, die 2, die 3, die 4, die vielen). Hier hat das kausale Denken der „Alltags-Astrologie“ aber nicht zu suchen. „Die Sterne“ nehmen keinen kausalen Einfluss auf unser Leben. Die Sternenbilder und ihre Bewegung sind nur analoge Bilder der (platonischen) Urprinzipien und ihrer Dynamik.
  • Das Buch schließt damit ab, die Gesetze und Urprinzipien auf das Thema der LIEBE anzuwenden. (S. 342)

Mein Fazit: Wer einmal von der ganzen Thematik der „Spielregeln des Lebens“ angesteckt ist (sei es über das Gesetz der Resonanz oder das Gesetz der Anziehung“), für den sollte das Buch von Dahlke Pflichtlektüre sein. Es fördert den kritischen Verstand gegen die Verabsolutierung eines der Gesetze und unterstützt das holistische Wahrnehmen des GANZEN. Es greift weit über unser logisches Denken hinaus („Gesetze“ verführen ja dazu) und öffnet weit den Horizont des Analogen, Bildhaften, Archetypischen. Es ist eine Einführung in die waagerechte (wissenschaftliche) wie senkrechte (analoge) Weltanschauung.

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Zur Vertiefung empfehle ich:

In diesem Buch werden die nur kurz angesprochenen
12 Urprinzipien ausführlich besprochen.

Das Buch beginnt mit einer starken Einführung
in das senkrechte Denken.

>> Meine Buchbesprechung dazu

 

Die Anwendung der Gesetze und Urprinzipien
auf das Thema der Liebe wird mit „Mythos Erotik“
ein ganzes Buch gewidmet.

>> Meine Buchbesprechung dazu

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