Ruediger Dahlke: Von der großen Verwandlung
Untertitel: Wir sterben … und werden weiter leben
Ein kleines Büchlein von Ruediger Dahle – zu einem großen Thema: Sterben und Tod.
Alles spricht von „Transformation“ oder auch „Transmutation“ (in der Alchemie). Doch Sterben und Tod sind doch immer noch ein großes Tabu-Thema der Verdrängung und der unmenschlichsten Schattenbildung (geschäftsmäßige „Ausschlachung“ des Körpers eines Toten zur Organspende). Ruediger Dahlke setzt sein Büchlein mit der Würdigung der Arbeiten von Elisabeth Kübler-Ross an, die hier Bahnbrerchendes geleistet hat und deren Werk in der Hospiz-Bewegung aktuell geblieben ist.
Wir können das Büchlein von Ruediger Dahlke auch in dem Geiste lesen, das große Werk von Elisabth Kübler-Ross fortzusetzen. Das Büchlein von Ruediger Dahlke ist geeignet, hierfür breit gestreute Impuls zu legen. Es ist bei diesem Thema so viel im Argen, dass jeder Impuls, der ein offenes Herz erreicht, schon zu einer großen Verwandlung führen kann.
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Die Angst vor dem Tod verlieren und die Unsterblichkeit der Seele
Es kann eigentlich gar keine Frage mehr sein, dass es ein „Leben nach dem Tod“ gibt. Es ist empirisch ausreichend belegt. Es ist eher die Frage, ob es auch ein Leben VOR dem Tod gegeben hat. Das ist mehr als nur ein Scherz. Denn wer den Tod fürchtet (was sich meisten in Verdrängung zeigt), der kann auch nicht wirklich LEBEN, den beides gehört zusammen. Wir leben bewusster im Angesicht des täglich möglichen Todes. Menschen, die dem Tod „noch einmal von der Schippe gesprungen sind“, werden von diesen Nahtoderfahrungen wirklich radikal gewandelt: gelassener und intensiver. Die Versöhnung mit dem allgegenwärtigen Tod, macht uns in diesem Sinne lebendiger. Der würdige Tod als „Entschlafen“ ist das Ziel des Lebens in der polaren Welt.
Je mehr wir uns mit der Unsterblichkeit unserer Seele und je weniger wir uns mit der „Körperhülle“ der Seele identifizieren, desto mehr leben wir in der Wahrheit der Unsterblichkeit – und der Tod hat seinen Stachel verloren.
Heute entwickelt sich ein massives Problem, denn immer weniger Menschen sind von ihrer Religion oder ihrem spirituellen Weltbild her in der Lage, den Übergang des Sterbens zu verstehen und sich ihm entsprechend hinzugeben. Ein gut vorbereiteter Mensch wird weder erschrecken noch den Weg verweigern, sondern – wie die Indianer – auf den Spuren seiner Ahnen den Weg in die ewigen Jagdgründe finden. Insofern liegt hier eine große Aufgabe und Verantwortung. (S. 53)
Ein wichtiges Thema des Buches ist, den Lesern bewusst zu machen, wie die Seele eines Sterbenden optimal begleitet werden kann, damit sie sich von ihrem irdischen Leben lösen und erlösen kann. Wir brauchen in unserer Welt eine ganz neue „Kultur des Sterbens“ (so wie in der indianischen Tradition): Sterben als „Selbstbefreiung der Seele“.
Die Angst vor der Hölle verlieren
Ein großer Schatz des Buches ist für mich der spirituelle Umgang mit dem „Fegefeuer“ bzw. der „Hölle“, in einer Tiefe, wie ich es selten gelesen habe. „Die Hölle“ ist die erste Welt des Jenseits, mit dem jede Seele, die eine Körper verlassen hat, konfrontiert ist. Die Seele wird im Sinne des Karmas konfrontiert mit allen unerlösten Themen.
So mag die Übergangszeit zu einer grässlichen Qual werden, was die Bilder vom Fege- und Läuterungsfeuer, wie es verschiedene Kulturen beschreiben, gar nicht so abwegig erscheinen lässt. (S. 55)
Die Hölle ist für die Seele aber kein Ort der Strafe und Bestrafung, sondern ein Ort des Lernens und der Heilung. Das „astrale Feuer“ (S. 93) heilt die Seele.
Ziel all dessen ist es, das „Gesetz des Karma“ zu erlernen, die Tatsache, dass zu ernten ist, was gesät wurde, also das Resonanzgesetz. Insofern kommt letztendlich nach dem Tod die eigentliche Lebensschule, der sich niemand mehr verweigern kann. Wer die „Schicksalsgesetze“ im Leben nicht durch Versuch und Irrtum oder bewusstes Lernen integriert hat, bekommt jetzt eine Art äußerst überzeugend gestalteten Schnellkurs. (S. 107)
Das astrale Jenseits ist aber nicht nur Hölle, sondern auch Vision:
So wie Seelen mit dem Fege- oder Läuterungsfeuer ein Bewusstseins-Feld der Reue und Wandlung durchlaufen, hält das Astralreich auf dem Gegenpol auch ein Bewusstseins-Feld der Sehnsüchte und Träume bereit. (S. 97)
Leben auf „Teufel komm raus!“
Die für mich größte Botschaft des Buches ist es, dass diese läuternden Höllen-Erfahrungen und die visionären Sehnsüchte der Seele schon im Diesseits möglich ist. Wie viel „Schule des Lebens“ kann die Seele schon im Diesseits verwirklichen? „Letzlich dient alles dem Lernen und der Entwicklung zum Selbst.“ (S. 105)
Und Ruediger Dahlke hat mit seinem Lebenswerk dazu beigetragen, dass ein bewusstes Leben im Diesseits schon möglich ist – und das Teuflische schon im Diesseits erlöst werden kann:
Zum Verständnis des Daseins muss man die Regeln kennen, um erfolgreich am Spiel des Lebens teilzunehmen. Wer die „Schicksalsgesetze“ erkennt und den Spielcharakter des Lebens durchschaut, ist mit der Kenntnis des Polaritäts- und des Resonanzgesetzes auf gutem Weg. Ihm wird notwendigerweise auch das „Schattenprinzip“ begegnen und als Gegenpol zum Leben das Sterben, die Schattenseite unserer Welt. Wer das von vorneherein akzeptiert, hat auch für diese andere Seite unserer Existenz gute Aussichten. (S. 21)
Dahlke weist auch auf die Bedeutung der Reinkarnationstherapie und der Traumdeutung hin (der „Schlaf als kleiner Bruder des Todes“ – S. 89), um unsere Seele schon im Diesseits zu reinigen, zu läutern, ihre Lernschritte zu unterstützen.
Mein Fazit: Das Büchlein ist das i-Tüpfelchen im Lebenswerk von Ruediger Dahlke. Ohne es ist sein Werk nicht vollendet. „Über Leben und Tod zu schreiben, heißt über alles zu schreiben.“ (S. 19) Es würde mich nicht wundern, wenn dieses Büchlein erst „das Vorwort“ wäre zu einem wieder umfangreichen Werk des Autoren.
Wie dem auch sei: Es ist auch ein praktisches „Lebensbuch“, das viele Hinweise und Impulse hat, wie wir Menschen ganz im Sinne der Hospiz-Bewegung beim Übergang in die Jenseitswelt begleiten können – und selbst ein bewussteres Seelen-Leben führen.
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Nachgedanke
Was mich an dem Buch etwas traurig macht, ist die in meinen Augen Geringschätzung unseres psychischen Körpers. Was wäre, wenn es zu den Lernaufgabe der Seele gehört, den Körper so zu „durchseelen“, zu „durchlichten“ zu „durchgeistigen“, dass er auch als physischer Körper unsterblich wird? Ist unser Körper wirklich nur wie eine Haut, der sich eine Schlange entledigt, um sich neu zu häuten? Wenn wir sagen, der (göttliche) Mensch sei die Krone der Schöpfung, dann sehe ich es in unserem KÖRPER.
So etwas Wundervolles wie unser Körper ist für mich mehr als „Schlangenhaut“. Unser Körper IST für mich „die Krone der Schöpfung“. Das kommt dem Gedanken, unser Körper ist der „Tempel der Seele“, viel näher.
Vielleicht ist es die große Vision der Seele, die Vereinigung von Körper und Seele, so dass auch unser Körper „unsterblich“ wird, wir so zu „göttlichen Menschen“ werden. Diese Vision gehört zur Tradition aller spirituellen Weisheit, der wir uns auch stellen sollten. In diesem Falle wählt die Seele selbst, in welcher Form sie sich inkarniert, wie lange sie leben will (warum keine 300 Jahre?) – oder ein wirkliches „Methusalem-Alter“? Oder sie nimmt „gleichzeitig“ zwei Körper an? Ich glaube auch, die Inkarnation solcher erlöster und vollkommen bewusster Seelen erschaffen einen vollkommen schönen Körper, wie es von Apollon oder Pythagoras überliefert ist.
Dahlke weist ja auch darauf hin, dass der Leichnam von Heiligen viel langsamer in die Verwesung geht (das ist doch nachdenkenswert, oder?). Und was ist mit „göttlichen Menschen“ wie Jesus, deren Leichnam einfach verschwindet, in eine andere Dimension „verdunstet“? Wenn Ruediger Dahlke dieses Thema in einem größeren Werk weiter verarbeitet, würde ich mir wünschen, dass das Thema „Unsterblichkeit des irdischen Körpers“ kein Tabu und Schatten-Thema mehr für ihn bleibt …
Bin vor knapp einem Jahr dem Tod von der Schippe gesprungen. Und nun, ich weiß nicht wer es von mir erwartet, ich weiß nicht was es von mir erwartet, ich weiß nur, dass es von mir erwartet wird. Die perfecte Symbiose von Leib und Seele.
Wahrscheinlich ist es deine Seele selbst, die diese „Symbiose“ von dir erwartet. Doch Körper und Seele sind meistens sowieso ein „Dream-Team“, arbeiten perfekt zusammen. Wer dazwischen funkt, ist meistens der Verstand. Ich glaube, DA musst du ansetzen, so dass du in den Einklang von Körper, Geist und Seele kommst. Ich glaube, dass Ruediger Dahlke dazu ein wirklich hilfreicher Autor ist. Alles Liebe auf deinem Seelenweg!