Thomas Werner: Der Mensch als Mysterium
Der Mensch ist zweifellos ein Mysterium. Er kann ein Teufel sein oder ein Engel. Welche Frau hat nicht schon die Worte gehört: „Du bist ein Engel!“ – und Männer: Wir sind eher „Teufelskerle“ – und das ist sogar positiv gemeint.
Die Frage, was der Mensch sei, ist so alt wie der Mensch in der Lage zur Selbstreflexion ist; und das macht den Menschen ja aus, über sich selbst nachdenken zu können! Mensch, erkenne dich selbst!
Die Griechen des Altertums sahen die Menschen als „sterbliche Götter“ und die Götter als „unsterbliche Menschen“. Der Mensch hat sich immer mit den Göttern verglichen, die moderne Psychologie eher mit dem Tier und den aggressiven „Trieben des Menschen“. Und wenn ‚Männer mit „Schweinen“ verglichen werden, dann wird man im Grunde dem Wesen des Schweines nicht gerecht. Kein Schwein führt Kriege gegen seine Art!
Das Buch von Thomas Werner ist ein philosophisches Buch und geht der Frage bis ins griechische Altertum und dem Mittelalter (Meister Eckhart) nach. Dabei darf uns das Wort „philosophisch“ nicht abschrecken! Es ist sogar ein Zeichen unseres immer oberflächlicheren Denkens, wenn wir die „Philosophie“ in den Elfenbeinturm verbannen wollen! Weit gefehlt! Als Kinder waren wir noch Philosophen und hatten noch grundlegende Fragen: Wer bin ich? Was ist Leben? Was ist mein Platz im Leben und meine Aufgabe?
Ja, die Lebensphilosophie will Antworten auf solche und ähnliche Fragen geben. Und wir müssen uns bewusst sein: Es gibt keine endgültigen Antworten! Schon der große chinesische Philosoph Laotse hat uns belehrt: „Das ausgesprochene DAO ist nicht das ewige Dao.“ (Vers 4), will sagen: Wenn wir etwas mit Worten „definieren“ wollen, haben wir es bereits verfehlt. Das unbegrenzte Mysterium lässt sich nicht definieren, in Worte fesseln und begrenzen.
Also: „Das Mysterium Mensch“ ist immer nur eine verbale Annäherung sein. Wir können es letztlich nur erfühlen und erahnen. Doch das ist wirklich wichtig, um ins in unser wahres Wesen zu führen.
Das Buch lädt uns dazu ein, uns Gedanken um uns selbst zu machen, das gerade noch Denkbare zu denken. Zur Inspiration: Für Platon war der Mensch DAS PAAR (als „Kugelwesen“), und Schiller beantwortete die Frage „Was ist der Mensch?“ kurz mit: die Menschheit!
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