Travis Christofferson: Paradigmenwechsel

Untertitel: Das neue Verständnis von Krebs nach hundert Jahren Forschung

Wie die Rückkehr der Theorie über den Stoffwechsel der Tumore vielversprechende Wege zur Heilung aufzeigt

Das Buch beschreibt den sich anbahnenden Paradigmenwandel in der Krebstherapie. Die entscheidende Frage ist: Was ist die erste Ursache von Krebs und wie kann verhindert werden, dass Krebs entsteht und unkontrolliert wuchert. Der Autor – kein Mediziner, sondern Fachautor – sieht den Paradigmenwandel von der Vorstellung einer genetischen Mutation (die noch dominierende Schulmedizin) hin zu der Erkenntnis, dass die Ursache in einer Stoffwechselerkrankung liegt (vorwiegend von der Naturheilmedizin vertreten). Die Tatsache, dass der Autor kein Mediziner ist, tut dem Buch gut. Es schafft einen Überblick über 100 Jahre Krebsforschung und ist relativ leicht verständlich geschrieben.

Das Buch stellt eindringlich die Frage:

Ist es vorstellbar, dass Krebs gar keine genetische Krankheit ist? Könnte es sein, dass wir drauf und dran sind, den „Krieg gegen den Krebs“ zu verlieren, weil die Forscher einem grundverkehrten wissenschaftlichen Paradigma huldigen und Krebs keine Krankheit ist, die durch beschädigte DNS verursacht wird, sondern vielmehr durch einen beeinträchtigten Stoffwechsel? (S. 11 f.)

Der Autor greift auf Studien des Biochemikers Otto Warburg (1883 – 1970) zurück, der die Veränderung des Krebsstoffwechsel vom aeroben (Sauerstoff) zum anaeroben Gluckose-Stoffwechsel erkannte und dafür 1931 den Nobelpreis für Medizin erhielt.

Des weiteren sind es die Forschungen zur Epigenetik (Bruce Lipton), die der Krebstherapie ganz neue Ansätze geliefert hat: deformierte Krebsgene sind nicht die Ursache, sondern eine (epigenetische) Wirkung des Entartungsprozesses einer gesunden in eine kranke Zelle (womit eine neue Embryogense beginnt).

Diese neue Sichtweise, das neue Paradigma eröffnet ein ganz neues Wirkungsfeld für eine Krebs-Therapie, insbesondere für die Selbstverantwortung und Selbstheilung des Patienten.

Wichtig dafür ist:

  • Stoffwechselprozesse zu verstehen, insbesondere das Umschalten des aeroben (Sauerstoff) in den anaeroben (Zucker) Stoffwechsel;
  • die Mechanismen der Epigenetik zu verstehen, um die „Krebsgene“ wieder in gesunde Gene zurückschalten zu können;
  • durch „ketogene Ernährungstherapie“ (das Buch gibt Hinweise dazu im Anhang A) den Heilungsprozess auf natürliche Weise in Selbstverantwortung zu fördern.

Das Buch ist in keiner Weise engstirnig, sondern diskutiert sogar die Rolle von Krebs in der Evolution des Menschen. Manche Gesellschaftskritiker sehen den Krebs sogar gesellschaftlich: Wir lebten in einer wuchernden Krebsgesellschaft als Krebs an Mutter Natur. Der Autor bringt es auf den Punkt: „Krebs ist das Rätsel aller Rätsel.“ (S. 237)

Doch es gibt eine neue Hoffnung und die kann dieses Buch vermitteln.

Die Stoffwechseltheorie beleuchtet die Verwundbarkeit des Krebses und verdeutlicht seine Archillesferse. …
Die gesunden Zellen in unserem Körper sind entschlossene Überlebenskünstler. Sie überleben den toxischen Schlamm, der meist mit der Chemotherapie verbunden ist, und lassen sich nicht unterkriegen, während viele Krebszellen absterben. Gesunde Zellen können sich umstellen und zur Ketose übergehen, während Krebszellen nichts anderes übrigbleibt, als in ihrer Inflexibilität zu schmoren.  (S. 239)

Mein Fazit: Ich möchte dieses Buch unbedingt empfehlen: für die Krebs-Prophylaxe (die jeder achten sollte), nach einer akuten Krebs-Diagnose (um einen klaren Kopf zu bewahren) und für die Krebs-Nachsorge. Das Buch kann die Angst verringern, dass der Krebs jederzeit wieder ausbrechen könnte. Es macht aus dem Paradigma des hilflosen Wartens ein Paradigma des aktiven Handelns für die eigene Gesundheit.

Das Buch ist einleuchtend, erfrischend, mut-machend.

Ich will noch darauf hinweisen, dass die deutsche Krebsforschung in Dresden (Prof. Manfred von Ardenne) schon vor 50 Jahren auf die Erkenntnisse von Otto Warburg zurückgegriffen und eine Sauerstoff-Mehrschritt-Krebstherapie entwickelt hat. Die neuere Epigenetik und Keto-Ernährung sind sicher eine gute Ergänzung.

Travis Christofferson:  Paradigmenwandel: Das neue Verständnis von Krebs nach 100 Jahren Forschung

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