Uwe Böschemeyer: Gottestleuchten

Untertitel: Begegnungen mit dem unbewussten Gott in unserer Seele

Der Autor ist Psychotherapeut und arbeitet mit seinen Klienten mit geführten Imaginationsreisen in die Seele. Die Entdeckung, die er dabei gemacht hat, ist faszinierend: Alle seine Klienten – ob im religiösen Sinne gläubig, ob spirituell oder agnostisch – haben im Inneren Bilder, die eindeutig Symbole auf den „unbewussten Gott“ (Victor Frankl) in uns verweisen.

Auch in diesem Buch geht es um den Sinn des Lebens. Alles Leiden kommt daher, dass wir keine Antwort auf diese Frage gefunden haben. Denn nur die Antwort nach dem Sinn gibt dem Leben Halt. Es gibt das Göttliche in uns. Es ist meist unbewusst, kann aber bewusst gemacht werden! Die Grundthese des Buches ist: Die Beziehung zu Gott und dem Göttlichen kann man nicht machen, sondern sich dafür nur öffnen.

Der Autor und Therapeut hat solche Imaginationsreisen in die „Mitte der Seele“ als einen universellen Weg gefunden, das Göttliche in sich zu erfahren und über „ausgebildete Bilder“ bewusst zu machen. Es ist sozusagen der „mystische Weg für jeden“.

Der Autor nennt dies „Wertimaginationen“ und weist ausdrücklich darauf hin, dass dies kein neuer „Heilsweg“ ist oder eine therapeutische Technik, sondern ein „jedem Menschen möglicher Zugang zur geistigen Basis seines eigenen Lebens und damit zum Grund des Seins.“ (S. 23)

Der unbewusste Geist ist die Basis des bewussten Geistes, mehr als das: er ist die Basis menschlichen Daseins überhaupt. Er ist Dreh- und Angelpunkt des Frankl’schen Menschenbildes. Es ist die „Mitte“ der Seele. er ist zugleich der Grund, die Mitte und das Ziel der Weltimagination. (S. 25)

Alle Klienten haben „innere Verbündete“, die oft als männlich und weibliche Verbündete die Menschen auf ihre innere Seelenreise begleiten. Diese Reisen führen sie zu Seelenqualitäten wie dem verborgenen Lachen, der neuen Freiheit, der Mitte der Seele, zum Sinn des Lebens, zur Unverletzbarkeit, zum Ort der bedingungslosen Liebe, zum Lebenstraum, zum Tor der Transparenz, zum Urvertrauen. Dabei begegnen einem persönliche Gestalten wie Engel und andere Vertraute. Das Göttliche wird persönlich erfahrbar. Es sind „personifizierte, reale Gefühlskräfte, die darauf warten, endlich wirken zu dürfen. Sie sind nur darauf aus, sich mit unserem Bewusstsein zu verbinden.“ (S. 124)

Viele spirituelle Bilder zeigen, dass alles Leben trotz seiner unüberschaubaren Vielfalt zusammengehört und eine belebte Einheit und Ganzheit, ein Netzwerk bildet. (S. 127)

Es ist dabei durchaus nicht alles Licht. „Nach dem Studium mehrerer Tausend Wertimaginationen, in denen das Licht eine besondere Rolle einnahm, habe ich die Überzeugung gewonnen, dass im Unbewussten die Dunkelheit zwar quantitativ überwiegt, qualitativ jedoch das Licht stärker ist als sie, jedenfalls für den, der es sucht und sich nach ihm ausrichtet. … Das Dunkle im Leben drängt sich von selbst auf – das Helle muss man suchen … Die dunklen Kräfte kommen ungerufen – für die ‚guten Mächte‘ muss ich mich öffnen.“ (S. 129)

Und wer sich öffnet, der kann das „Gottesleuchten“ erleben! Ein wirklich sehr beeindruckendes Buch, das einen die „Geist-Seele“ in sich erleben lässt: der unbewusste Geist, der sich in den Symbolen der Seele erfahrbar macht.

 

Gottesleuchten: Begegnungen mit dem unbewussten Gott in unserer Seele (Klick)

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